summerclimbing 2010

Veröffentlicht von peter am

Nach einem tollen Chamonixurlaub war noch genug Motivation & Haut für ein paar weitere Touren übrig… deshalb verbrachte ich die restlichen Urlaubstage in den heimischen Bergen beim Sportklettern. Krali suchte heuer im Sommer Seilpartner um sein Tourenbuch mit Alpinrouten etwas aufzubessern.


vor der Crux in der Fritz Zambra Gedenkführe (8+)- eine wirklich geniale Tour in den Lienzer Dolomiten

Da kam ich gerade recht. Kurz geplant, und schon gings auf ins Osttiroler Felsparadies namens „Laserz“. Kralis Papa (einer meiner ehemaligen Lehrer in der Hauptschule) fuhr uns in aller Früh zum Parkplatz der Dolomitenhütte, wo er uns mit den Mountainbikes ablieferte.


der überhängende 45m Riss pumpt ganz schön auf- Krali hat viel Luft unterm Hintern in der „Zambra“

Keine 100m mit dem Bike gefahren, fuhr Herbert Ranggetiner mit dem Auto vorbei und fragte uns, ob er uns das Material mitnehmen solle. Da Kletterer (oder zumindest ich) faule Hunde sind, konnten wir sein großzügiges Angebot nicht ausschlagen.


eine der genialsten Wände, die ich kenne: „Mur Orientale de Pisciadu“ am Grödner Joch

Der harte, da für mich ungewohnte Zustieg per Bike (ich musste mehrmals schieben… tia… wer sein Rad liebt, der schiebt eben… *g*) endete am sogenannten „Marcher Stoan“. Hier wurden dann die Radln deponiert und das Material aufgenommen (wie mit Herbert vorher ausgemacht).


Martin in der Schlüssellänge der wunderschönen „Oro e carbone“ (8)

Dann gings per Pedes Richtung Laserzsüdwand, wo wir uns die „Fritz Zambra Gedenkführe“ vorgenommen hatten. Dabei handelt es sich um eine alpine Tour, die an einigen Stellen (und Ständen) mit Bohrhaken saniert wurde. In den leichten Längen (so bis 6+) steckte nicht allzuviel, was aber bei der Griffigkeit des Gesteins kein Problem ist.


PERFEKTE Felsqualität am Grödner Joch

Dann gings in die Schlüssellänge, welche Krali vorstieg. Die mit 8+ bewertete Länge ist mit einer Mischung aus Bohr und Schlaghaken sehr gut abgesichert, und bedarf nur geringem Friendeinsatz. Wir konnten die Crux leider beide nicht frei lösen (und hatten wetterbedingt auch nicht viel Zeit zum ausbouldern).


Nachmittagsprogramm: Martin in der zweiten Länge der „Icterus“ in der Südwand des ersten Sellaturms

Gleich danach gehts in eine 45m lange, leicht überhängende Seillänge im unteren 8. Grad. Puh… die hat uns ganz schön aufgepumpt. Zwei solche Längen hintereinander waren ganz schön viel für unsere Unterarme 🙂 Das TAB zu dieser tollen Tour wurde auf der Karlsbaderhütte getrunken, wo wir noch einige Bekannte trafen.


so kann jeder Ausstieg ausschaugn: Nach einer schönen Tour im Rienzatal unter den Zinnen

Danach gings mit dem Bike die 1500Hm runter ins Tal – einfach geil so ein Abstieg! Am darauffolgenden Wochenende gings mit Martin wieder ab in die Dolos. Wir genossen perfekte Kletterei in genialem Fels der „Oro e carbone“ am Grödner Joch.


magische Wände… die Drei Zinnen! beide großen Nordwände habe ich heuer durchstiegen

Eine wirkliche Hammertour, die ich nur herzlich weiterempfehlen kann! Danach hatten wir aber noch nicht genug, und düsten hinüber zu den Sellatürmen. Die „Icterus“ in der Südwand des ersten Sellaturms war unser Ziel.


Jakob in der Schlüssellänge der „Vinatzer“ in der Marmolada Südwand – es war „a bisl“ feucht

Auch hier hatten wir wieder großes Glück mit unserer Tourenwahl: vielleicht nicht ganz so schön wie die „Delenda Carthago“ rechts daneben, aber immer noch absolut spitze zieht diese Tour im linken Bereich der Südwand rauf.


die Messner war fetznass – hier drehten wir um…

In der ersten Länge wird gleich mal die Fingerkraft getestet: es heisst gleich vom Boden weg eine harte und kretzige 6c+ Länge zu knacken, bevors etwas leichter, aber immer noch superschön weiter geht.


die langwierige 600m Abseilaktion beginnt

Im sauberen Onsight absolvierten wir auch diese Tour, bevor wir Richtung Pizzeria weiter fuhren. Am Sonntag machten wir dann noch eine sehr schöne 550m Tour im Rienzatal, bevors wieder zurück in das „richtige Leben“ ging.


Dolomitenversöhnung: nach der Marmoladaaktion hier an der Tofana in der „Quel calcare nell anima“

Der Wetterbericht zeigte auch für kommendes Wochenende gutes Bergwetter. Da stand in meinem Kalender: Jakob – Marmolada. Und das konnte nur eines heißen: Ab Richtung Süden. Hier hatte Jakob noch eine Rechnung mit der Vinatzer/Messner offen.


Nordalpenausflug – an der Alpawand wollte ich schon länger mal was machen

Vor ein paar Jahren hatte er nach der 8. Seillänge aus mehreren Gründen abbrechen müssen. Um 22:00 Uhr kamen wir auf der Falierhütte an. Der Wecker läutete um 04:00 Uhr und wir stiegen mit dem ersten Sonnenlicht ein.


1A Felsqualität in der „Earth and Heaven“

Das Wetter war aber nicht ganz so wie versprochen: im Gipfelbereich zogen Wolken umher, und die Wand war zum Teil nass. Egal – wir kletterten weiter. Die Tour ist recht gut eingenagelt und die Stände sind auch ganz gut eingerichtet. Somit kamen wir zügig voran.


400m Luft unter den Sohlen an der sogenannten „Nase“

Wir kletterten einige Längen im Nassen, was aber ganz gut machbar war. Lediglich das Seil war fetznass, was recht unangenehm war. Nach der guten Zwischenzeit von 5h 15min kamen wir am Band in Wandmitte an und machten mal eine Pause. Nachdem wir was gegessen hatten, gings weiter.


Manuel in der schahaharfen Schlüssellänge der „Toni“ (8+)

Als wir dann das erste mal den oberen Wandteil sahen, wurde unser Optimismus gebremst: es rann überall nur so das Wasser runter… und das im steilen Plattengelände… na super. Die Orientierung wird hier auch um einiges schwerer und die Absicherung wesentlich karger.


300m MESSERSCHARFER FELS – ohne dicke Hornhaut hat man hier nix verloren

Nach 3 Seillängen entschlossen wir uns zum Rückzug. Das Wetter machte keinen Anschein besser zu werden, und der obere Wandteil nimmt normalerweise mehr Zeit in Anspruch als der untere. Mir war es zu heikel, und Jakob willigte in meinen Vorschlag ein umzukehren.


geschafft und erledigt – eine GEILE Tour liegt hinter uns

Nach einer 600m Abseilaktion hatten wir noch einen 2h Marsch ins Tal vor uns, bevor wir uns endlich nach einem laaangen Tag ausrasten konnten. Schade – aber dieser Sack wird sicher noch von uns zugemacht! Mit unseren Kenntnissen werden wir beim nächsten Mal hoffentlich erfolgreich sein.


die Finger sind „durch“

Am darauffolgenden Tag mussten wir noch etwas Motivation tanken. Dafür hatte ich noch eine super Tour im Kopf: Die „Quel calcare nell anima“ an der Tofana sollte es werden: eine etwas weiter eingebohrte 350m Tour im perfekten Fels der Tofana di Rozes.


kroatischer Felstraum im Hochsommer – in den Dolomiten hats leider geregnet

Ohne Zwischenfälle, nass zu werden oder sonstiges zogen wir diese Traumtour in 3,5h im besten aller Stile (onsight) durch. Anderes Wochenende – anderer Partner – anderes Ziel: Manuel wollte ein Ziel, welches keine allzu lange Anfahrtszeit für uns voraussetzt.


die „Rajna“ ist eine Remykreation erster Güte

Wir wussten, dass die Loferer Steinberge mit sehr guter Gesteinsqualität überall in den Führern angepriesen werden. Schon lange wollten wir auf der Alpawand etwas unternehmen. Diesesmal sollte es klappen. Auf der Website von den Erschließern dieser Wand (Josef Brüderl & Fritz Amann) lasen wir heraus, dass die „Earth and Heaven“ ganz ihrem Namen treu sein sollte.


Dominik im Traumfels des Anica Kuks

Außerdem sollte sie die „alpinste“ Tour von all ihren Touren in der Alpawand sein. Das waren Faktoren, die uns für diese Wahl begeisterten. Die ersten Seillängen waren wie der Name schon sagt: eher erdig. Danach wurde zwar die Felsqualität wesentlich besser, die Kletterei wurde aber nicht zum versprochenen „Heaven“.


es ist aufgebettet 🙂 zur Strafe haben uns die Mücken gefressen…

Warscheinlich erwarteten wir uns zu viel. Die Tour war zwar alles andere als schlecht, unseren Geschmack traf sie allerdings nicht. Am zweiten Tag erkundeten wir in den Berchtesgadener Alpen auf Alfreds Tip hin das „Übeleck“.


morgendliches Bad im Meer 😉  Mädels – der ist noch single!!!

Hier hatten wir dann mehr Glück: Die „Toni“ war eine 330m lange Traumtour an EXTREM scharfen und fingermordenden Fels (wie es in der Beschreibung steht). So einen scharfen Fels hatte ich über so lange Strecken noch nie unter den Fingern. Nach dieser Tour war unsere Fingerhaut durch. Wirklich empfehlenswert!! Es war Ende August, und ich wollte eigentlich mit Dominik in die Dolomiten fahren.


in der „Show must go on“ gibts nix zu meckern – eine TRAUMTOUR

Leider spielte das Wetter nicht mit, und wir disponierten kurzerhand um. Unser neues Ziel war wieder mal der kroatische Kalktraum namens Paklenica. Manuel fand für dieses WE keinen Partner und war aber äußerst motiviert. Somit fiel die Entscheidung zu dritt zu fahren. Was uns geboten wurde, war perfekt: 30°C, Nordwand, kurze Hose, oben ohne, perfekter Fels, beste Klettereien und ganz wenig Leute unterwegs. Die tägliche Abkühlung holten wir uns im Meer. Meine Wunschtour war die Remy Kreation „Rajna“, welche Manuel zwar schon kannte, aber gerne noch einmal kletterte.


zu dritt hat man genug Zeit zum Blödeln 😀

Absolut genial, was sie hier gefunden haben! Da wir zu dritt unterwegs waren, durfte ich die ganze Tour führen. Am nächsten Tag stand dann die „Pezzolato“ Tour namens „Nema Dinka to Dinka“ auf dem Programm. Manuel war an der Reihe zu führen. Aufgrund der alten (rostigen) Bohrhaken entschlossen wir uns dann aber auf die daneben liegende „The Show must go on“ um.


eine fiese Wasserrille erwartet die Wiederholer in der „Show“

Zwar kannte er auch schon diese Tour, jedoch kann man solche Touren schon ein zweites mal klettern: auch hier gabs einfach perfekten Fels & TOP Kletterei. Am letzten Tag war dann Dominiks Führungsarbeit gefragt. Für den Abreisetag suchten wir uns was kürzeres: Die angeblich schönste Pezzolato Tour namens „Senza Pieta“ auf den Debeli Kuk sollte es werden.


Licht und Schatten – Manuel und ich in der tollen „Senza Pieta“ am Debeli Kuk

Und die Tour war wirklich ein Traum – von unten bis oben! Zwar war sie nicht allzu schwer, aber zum „Ausklettern“ war sie wirklich perfekt. Somit endet ein wohl fast perfekter Klettersommer 2010. Es sind viele schöne Touren gelungen, und ich hatte mich euch allen eine tolle Zeit in den Bergen.


die „Drei Affen“ auf ihrem „Baum“

Nun kommt der Endspurt Richtung Wintersaison. Deshalb werde ich versuchen im Herbst noch den einen oder anderen Kurztrip zu unternehmen. Ich wünsche euch allen noch einen schönen und unfallfreien Kletterherbst 2010!

Fotos Fritz Zambra Gedenk Führe
Fotos Oro e carbone
Fotos Icterus
Fotos Hat Spass gemacht
Fotos Vinatzer / Messner (Abbruch)
Fotos Quel calcare nell´anima
Fotos Earth and Heaven
Fotos Toni
Fotos Rajna
Fotos The Show must go on
Fotos Senza Pieta

Fotos Sportklettern Adlizgräben
Fotos Bouldern Steinerner Stadel

Impressionen Sportklettern in den Adlizgräben (Niederösterreich)
Ruth in Action

Manuel in bester Form

Ruth in einer 6-

Manuel flasht eine 7a 

Bouldern im Steinernen Stadel (Niederösterreich)
Luki in seinem Projekt (fb 7c)

Spannweiten oder Beweglichkeitsprobleme kennt Julia nicht…

Manuel gibt alles in „Out of the Dark“ (fb 7b)

Ich habe wieder mal zwei neue Desktophintergrundbilder gemacht:
(klick drauf für Orginalgröße)



3 Kommentare

FLO · 15. September 2010 um 8:23

Ein bisschen verwirrend zum lesen, weil die Bilder nicht immer zum Text passen 🙂 Aber wie immer super Touren und coole Fotos, lg Flo

dominikertl · 15. September 2010 um 10:08

der balken ist zu kurz!!! man sieht ja alles 😉

peter · 15. September 2010 um 10:13

verdammt – hasch recht 😉

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