Sauron 8b

Veröffentlicht von peter am

Klettern ist so eine Sache. Ich kann mich an meine erste Klettersaison erinnern, in der ich noch bescheiden das Ziel hatte, einen glatten 6er vor zusteigen. Diese Hürde war auch gleich mal geschafft. Doch dann will man mehr. Nach vielen Jahren in den Bergen und meist alpinen Touren, stagnierte der Schwierigkeitsgrad mehr und mehr. Mit dem Umzug nach Tirol veränderte sich mein Freundeskreis und zum Teil auch mein Betätigungsfeld.Vom Alpinkletteren verlagerte sich mein Hauptfokus immer mehr zum Sportklettern. Mein großes Ziel mal eine Tour im glatten 9. Schwierigkeitsgrad zu schaffen, ging dann mit der Tour „Klettersteig“ am Piburger See in Erfüllung. Die Bewertung dieser Tour ist eher auf der harten Seite und sie wird mittlerweile eher als 7c+ gehandelt. Bis 8a+ gings dann auch „relativ“ schnell weiter. Doch dann stagnierte dieser Prozess. Ich wurde älter, gründete eine Familie und zu guter letzt legte mich im Jahr 2018 ein Bandscheibenvorfall ordentlich lahm. Einmal im Leben eine Tour im glatten 10. Schwierigkeitsgrad zu klettern war schon länger mein Traum.

ich in Sauron - vor der Crux

ich in Sauron – vor der Crux

Einige meiner Freunde haben diese Hürde schon geschafft (und noch viel mehr!). Irgendwann überredeten mich dann ein paar Freunde mit nach Niederthai (Ötztal) zu einer Tour namens „Sauron“ zu kommen. Sie wird als softe 8b gehandelt und siehe da: ich konnte am ersten Tag alle Züge klettern. Das war vor meinem Bandscheibenvorfall 2018. Ein Jahr später hatte ich meinen Bandscheibenvorfall mittels Physiotherapie gut im Griff (1000 Dank Armin an dieser Stelle!). Im Juni 2019 wars wieder richtig heiß. Das Thermometer zeigte in Tirol bis 38°C an. Ich erinnerte mich, dass der „Sauronblock“ auch für atomare Hitze geeignet war.

eine geniale Tour

eine geniale Tour

So pilgerte ich wieder mit meinen Freunden zu diesem Block und siehe da: es lief immer besser. Doch die Crux dieser Tour war für mich eindeutig der Durchstieg. Mit einem Sitzer konnte ich die Tour sehr schnell klettern. Aber oben raus hats mich dann doch noch einige male abgeworfen. Schlussendlich blieb ich hartnäckig und konnte am 23.06.2019 (kurz vor meinem 35. Geburtstag) die Tour dann auch wirklich punkten. Ein Traum ging in Erfüllung! Schlussendlich bleibts aber nur eine Zahl. Was bleibt, sind die Erinnerungen an eine geniale Linie mit tollen Zügen. Egal ob die Tour soft bewertet ist, sie ist auf jeden Fall genial zu klettern. Danke an Markus Haid fürs Erstbegehen vieler toller Touren, wie auch diese. An dieser Stelle möchte ich auch einen Dank an Martin Haßlwanter alias „Leche“ richten. Er eröffnete in den letzten Jahren in mühevoller Arbeit viele schöne Touren, die perfekt eingerichtet und zum Klettern aufbereitet sind. Er steckt viel Liebe in diese Arbeit (ja es ist wirklich Arbeit und kein Vergnügen!) und hinterlässt seine Touren im bestmöglichen Zustand.

Klaus beim Dyno im Rissprojekt

Klaus beim Dyno im Rissprojekt

ist steiler als auf den ersten Blick ausschaut

ist steiler als es auf den ersten Blick ausschaut

Gigo in "Nazgul"

Gigo in „Nazgul“

Gigo holt sich die dritte Begehung von "Nazgul"

Gigo holt sich die dritte Begehung von „Nazgul“

Wir (Klaus Grössinger und ich) haben die Möglichkeit beim Schopf gepackt und am Sauronblock in der Südwand auch gleich drei kurze Touren eingebohrt. Ganz links gibts jetzt die „Nazgul“ 7b (vielleicht auch nur 7a+… Wiederholer werden dann hoffentlich den Grad bestätigen oder korrigieren), in der Mitte der Riss ist noch Projekt, wird aber sicher etwas schwerer ausfallen und ganz rechts eine ganz kurze Tour, die erst noch geputzt werden muss. Sobald die Touren erstbegangen sind, werde ich sie auch anschreiben (was bei der Nazgul bereits der Fall ist). Danke an alle Beteiligten! Klettern ist und bleibt der geilste Sport der Welt 🙂

Kategorien: Geschichtln

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