Bombiger Fels in den Dolos

Veröffentlicht von peter am

Wieder zurück in Wien und das Wetter war schön. Da gabs keine Entschuldigung – Ruth musste mit mir an den Fels. Das Ergebnis waren ihre ersten Vorstiege im 4+/5- Bereich und zwei nette Genußtouren in der vorderen Stadelwand (Platenführe & Fensterplatte).


Ruth steigt die letzte Seillänge der Fensterplatte vor

Bei der zweiten Tour ging mein Schatz sogar im 3er Gelände seilfrei (!) eine Seillänge – was ihr überhaupt nichts ausmachte (was nicht ohne ist für jemanden, der erst seit kurzem klettert) und stieg dann noch die Ausstiegsseillänge vor. Am darauf folgenden Wochenende war ich zu Hause und Volker und Nicole (von Topoguide.de) waren gerade in Cortina beim Klettern.


Andi in der Daham is Daham (Hoellental)

Lange musste ich nicht überlegen, als wir endlich mal ein persönliches Treffen (selbstverständlich zum Klettern – was sonst *g*) zu Stande bringen sollten. Bisher kannten wir uns nur von e-mails und Telephonaten.


Andi in der Headwall der Daham is Daham

Leider spielte das Wetter nicht ganz mit und somit tranken wir am Vormittag den einen oder anderen Kaffee und plauderten über diverse Klettereien. Zu Mittag wurde das Wetter besser und wir starteten in einen Genußklassiker im Lastoni di Formin. Den Felsen hier habe ich bei 2 Touren bereits genießen dürfen.


Volker im „Irene Sporn“

Mit Flo machte ich hier bereits die geniale alpine Tour „Grande Diedro“ und mit Stefan die tolle alpine Sportklettertour „Nikibi“. Diesesmal aber war der Fels und die Linie nicht ganz so perfekt. Trotzdem hatten wir eine Menge Spaß in dem „Irenesporn“ von Mauro Bernardi.


Anda hat a sichtlich Spaß in dieser Ausweichtour

Nach der Tour verabredeten wir uns für den nächsten Tag. Da das Wetter wiederum am Nachmittag schlechter werden sollte und wir zu 3. unterwegs waren, testeten wir eine Massimo Da Pozzo Tour namens „Il vecchio leone e la giovane fifona“ an. Da Volker der klettertechnisch und mental stärkste Kletterer war, stieg er alles vor und Nicole und ich konnten im Nachstieg genießen.


Ein Gipfelfoto muas sein 🙂

Volker hingegen hatte ordentlich zu tun, da die Tour mit 7a in der Schlüsselpassage doch recht schwer ist und die Hakenabstände ziehmlich weit (im Schnitt 8 – 10m) sind. Auch der Rest der Tour bewegt sich permanent von 6a – 6c. Doch für Volker kein Problem – souverän stieg er alles vor.


Nicole sichert Volker in der „Il vecchio leone e la giovane fifona“

Mit etwas Glück gelangen mir alle Seillängen onsight – aber schließlich schraubt man im Nachstieg bei weitem nicht so zu, wie man es im Vorstieg macht. Es machte eine Menge Spaß mit Nicole am Stand zu plaudern, wärend sie schon das Topo für den Topoguide 2 zeichnete.


Volker kurz nach der Schlüsselstelle

Das kann sie extrem schnell und sehr genau – ich habe nur gestaunt wie sie am Vortag innerhalb von nicht einmal 10min 2 Topos vom Irene Sporn gezeichnet hat. Die Tour endete nach 8 Seillängen mehr oder weniger in der Wand und wir seilten wieder zum Einstieg zurück. Am Auto wieder angekommen fing es punkt genau zu regnen an.


Nicole in der Crux (6c+/7a)

Danach luden mich die beiden noch auf einen Kaffee im Rifugio Dibona ein, wo ich ihren spannenden Geschichten lauschen und sie mit meinen Fragen nerven konnte 🙂 Danach gings wieder ab nach Wien. Das sind wirklich 2 besondere Menschen mit denen ich noch einige Touren machen möchte.


Nicole in einer 6c dieser genialen Tour

Am nächsten Wochenende machte uns leider das Wetter wieder einmal einen Strich durch unseren Plan. Die Alternative war eine Premiere in Sachen Seilpartner: Das erste mal war ich mit Andi in Seilschaft unterwegs. Die Tour ein Neoklassiker im Niederösterreichischen Höllental – Daham is Daham.


die Linie der „leone“ führt durch die wuchtige Wand des ersten Südwandpfeilers der Tofana di Rozes

Die Tour ist recht schön (wenn man Plattenkletterei mag… was bei mir nicht unbedingt der Fall ist). Dennoch sind die 7+ Stellen sehr anspruchsvoll und nicht leicht zu lesen. Nach dem gelungenem Durchstieg gings ins Weichalhaus auf ein Tourenabschlussbier und eine kleinere oder größere Jausen. Verdient hatten wir es uns.


Meisules dala Biesces mit der wunderbaren „Via Franz“

Ein neues Wochenende stand vor der Tour, ich war mit einem neuen Seilpartner – Dominik – unterwegs und das Wetter war ausnahmsweise gut. Am Freitag fuhr ich mit Ruth nach Hause, wo ich 30min später von Dominik abgeholt wurde und es gleich weiter zum Sella ging, wo wir die Nacht im Freien verbrachten.


Dominik in der ersten Seillänge der Tour von Ivo Rabanser

Am nächsten Tag stand die Tour „Via Franz“ von Ivo Dibona auf dem Programm. Mein mi noch 19 Jahren junger, aber bereits alpin erfahrene Seilpartner (er machte eine Woche zuvor die Comici an der großen Zinne Nordwand in 3er Seilschaft in nur 6h, wobei er alle schweren Seillängen führte!) hörte, dass das eine schöne Tour sein solle.


ein Standplatz in der recht ausgesetzten „Franz“

Auch der Topoguide sagte 4 Sterne – das ist schon mal vielversprechend. Hofi, wie er auch genannt wird, verband gleich mal die ersten zwei Seillängen und hatte somit schon die erste 7- Länge super gemeistert.


Dominik in einer 6+ Querung

Ich legte hingegen einen klassischen Fehlstart hin… die Finger frohren mir ein (wir waren nordwestseitig unterwegs) und in der Schlüsselstelle brach mir ein Teil eines Griffes aus – genug um mich aus der Wand zu befördern. Am Stand war ich dann gepumpt und etwas schockiert.


super ausgesetzt – und der Seilschaft hinter uns haben wir schon einiges an Zeit abgenommen

Doch wollte ich mir nicht die Blöse geben und stieg sofort weiter. Mit etwas Vorsicht gings dann auch ganz gut und die Anspannung löste sich. Ja es war eine mords Gaudi mit Dominik zu klettern. Die Tour war einfach genial – sehr ausgesetzt, steil und bombenfeser Fels. Was will man mehr?


geschlagener Haken, der mit Holzkeilen fixiert wurde

Mit viel Gaudi und recht zügiger Kletterei kamen wir dann auch nach 4,5h am Ausstieg an. Wir hätten sicher noch eine halbe Stunde raus holen können, aber es war nun mal so wie es war. Im Nachhinein ist man immer gscheider. es war gerade erst früher Nachmittag und das Wetter war perfekt.


Dominik in der oberen 7-

Nach einem Schnellabstieg entschieden wir uns für eine zweite Tour auf dem ersten Sellaturm. Hier führt eine alpine Sportkletterei neueren Datums namens Delenda Carthago durch die Südwand. Die Kletterei war einfach perfekt. Lediglich die bereits ziehmlich schmerzenden Füße trübten das Vergügen etwas.


unten und wieder oben – Tour Nr. 2 an diesem Tag – Dominik in der Delenda Carthago

Nach der Tour gings mit dem Auto Richtung Tofana. Auch hier hatte ich noch eine Tour von meiner „To Do Liste“ zu streichen – die „Pacchia“. Da Dominik am Sonntag zu Mittag bei seiner Freundin sein sollte und ich auf meinen Zug Richtung Wien musste, standen wir um 5 auf. Nach dem Schnellfrühstück gings die 1h 15min zum Einstieg.


steile und geniale Kletterei am ersten Sellaturm

Um 07:00 Uhr stiegen wir in die Nordwestlich ausgerichtete Wand ein – und wir waren alleine *g*. Leider hatte ich nach der ersten Seillänge einen Objektivdefekt und wir konnten die exterm geniale und fotogene Tour ich in Bildern einfangen (Dominik hatte keine Kamera dabei).


am Vormittag in einer Nordwestwand am Nachmittag oben ohne in einer Südwand

Die Pacchia ist 250m lang, gut eingebohrt und die Schlüsselstelle bildet ein extrem geniales und großgriffiges 2m Dach in der 4. Seillänge. Zur restlichen Kletterei kann man nur sagen, dass man sichs genau so vorstellt! Mit 10min Verspätung standen wir dann nach gelungener Onsightbegehung am Ausstieg und machten uns an den Schnellabstieg.


Eine Seillänge genialer als die vorige – bombenfester Fels – einfach ein Muss!

Um Punkt 11:00 Uhr waren wir wieder beim Auto und mit der etwas kriminellen Fahrweise von Dominik waren wir um 12:30 Uhr in Lienz.


in der ersten Seillänge der Hammertour „Pacchia“ am Tofana Castelletto

Mit diesen tollen Erlebnissen in der Tasche setzte ich mich zufrieden wieder in den Zug nach Wien… und jetzt sitze ich wieder in der Arbei

Fotos:

Plattenführe
Fensterplatte
Irene Sporn
Il vecchio leone e la giovane fifona
Daham is Daham
Via Franz
Delenda Carthago
Pacchia


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4 Kommentare

Flo · 3. September 2008 um 10:54

coole Touren!
na hast jetzt einen neuen Kletterpartner *gg*

kannst du mir bitte die Topos von den Dolomitentouren schicken?
-> Topoguide hab ich eh!

lg flo 😉

peter · 3. September 2008 um 11:26

hoi Flo – jo da Dominik is a echt sehr starker (klettertechnisch und im Schädl) Seilpartner. Da Volker sowieso a 🙂

Topos „Via Franz“, „Delenda Carthago“ & „Pacchia“ findesch im Topoguide – „Il vecchio leone…“ findesch auf planetmountain.com und im Topoguide 2 (wenn er erschienen ist)

lg Peter

lisa · 18. September 2008 um 14:44

servas peter! heut früh bin i aus korsika zrück! und was seh i da! du kletterst mit den beiden „heroes“ des topoguide! super! das war unsere „bibel“ für den urlaub! korsika war genial, vielen dank für die vielen tipps. deine touren in den dolomiten machen mir immer mehr guster…
bis bald!
lisa

peter · 18. September 2008 um 15:17

tio – hab euch nit zuviel versprochen gell 😀 auf nicole und volker is halt verlass. solltest da a amol den topoguide anschaun… is genauso super aufgearbeitet mit einer Menge Toptouren im Alpenraum!
Freut mi dass es euch Spaß gmacht hat!

lg Peter

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