ausgebunden & aufgefellt

Veröffentlicht von peter am

Nach einem super Sommer, versprach das stabile Herbstwetter noch ein paar tolle Abschlusstouren, die das Jahr geniale Bergjahr 2009 super abrunden sollten… Kurz nach dem Pilastropfeiler stand im Terminplaner groß „KROATIEN“ eingetragen.


Ruth in „Hugga Wugga“ (6a)

Es sollte ein Kurztripp in eines der schönsten Klettergebiete Europas werden, doch das Wetter versprach Anfangs nur Regen und Wind. Deshalb starteten wir etwas später, und wurden mit perfekten Kletterbedingungen belohnt.


Ruth in der genußvollen „Celjski Stub“ (5a)

Ruth und ich machten hier ein paar Genußtouren wie die tolle „Hugga Wugga“, oder die leider etwas für meinen Geschmack zu grasige „Brahm“. Trotz der Länge, dem mühsamen Gipfelweg und anstrengenden Abstieg vom Anica kuk fand Ruth Gefallen an der „Hauptwand“ im Tal.


der Routenverlauf der „Brahm“ (5c) – für meinen Geschmack wars zu gemüsig…

Abends gings dann zur Belohnung zu Dinko, wo wir uns jeden Tag durch die nicht vorhandene Speisekarte schnabbulierten. Den perfekten Tourenabschluss garantierte der Apresclimbing Cappuchino am Meer inkl. Sonnenuntergang – einfach herrlich!


geschafft und erledigt – Ruth am Gipfel des Anica kuk (712m Seehöhe)

Am letzten Klettertag wiederholten Manuel und ich die „Johnny“ auf dem Debeli kuk. Diese Tour besticht durch ihre sonnseitige Lage, kurzem Zustieg, klettergartenmäßiger Absicherung, perfektem Fels und einzigartiger Kletterei! Wirklich eine Perle – sogar für kroatische Verhältnisse!


Manuel in der genialen „Johnny“ (7a+) am Debeli kuk

Nach diesen tollen Touren machten Ruth und ich noch einen Abstecher zu den Plitwitzer Seen – vielen bekannt von den Winnetou Filmen aus den 60iger Jahren. Hier konnten wir die tollen Herbstfarben und wunderschönen Seenlandschaft genießen, obwohl mir statt dessen ein kroatischer Klettertag lieber gewesen wäre 😉


wasserzerfressener Fels hat hier das Sagen

Ich hatte insgeheim schon die Klettersaison abgeschlossen, doch dann überraschte ein warmes und schönes Wochenende nach dem anderen. Somit gings mit Jakob noch mal an eine Dolomitenabschlusstour. Unser Ziel waren die Falzaregotürme bei Cortina.


„dolomitische“ Herbstlandschaft

Hier hatte ich von Volker die Info über eine südostseitig gelegene Toptour mit dem kreativen Namen „the wall“ 😉 bekommen. Am Parkplatz frohren wir noch etwas, doch beim Einstieg standen wir dann Ende Oktober auf über 2000m Seehöhe im Pullover bzw. T-Shirt.


die tolle Neutour „The Wall“ in der Südostwand des großen Falzaregoturms

Wieder bei perfekter Absicherung gings stressfrei die 300m hohe Tour recht zügig hoch. Wir waren an diesem Tag beide nicht in Topform, und somit zerbrach die Onsight Begehung in der letzten Seillänge, welche auch die Crux bildet.


Jakob erledigt in der Ausstiegslänge der „The Wall“ (300m / 8 )

Egal – diese Tour kann man ruhig öfters gehen, wird doch außer der Sonnenlage noch perfekte Kletterei bei pipifeinstem Fels geboten. Hierfür kann ich nur den zweiten Teil des Topoguides empfehlen, welcher voraussichtlich ab März 2010 erhältlich sein wird.


Dominik in der lässigen Stadelwandtour „Nebula Frost“ (8)

Volker und Nicole haben hier ihre letzten 5 Kletterjahre (mit rund 250 Touren im gesamten Alpenraum) in gewohnt hoher Qualität aufbereitet und mit nützlichen Infos ausgestattet. Zurück in Wien wurde das Wetter nicht schlechter, und ich startete mit neuem und äußerst motiviertem Seilpartner – Dominik – zur Einstandstour in die plattige Stadelwand.


ohne Rucksack klettert auch der Nachstieger „erleichtert“ die schweren Längen nach…

Da ich bekanntlich kein Fan von Platten und den niederösterreichischen Klettergebieten (bin doch eher ein Kind der Dolomiten) bin, erwartete ich nicht viel. Doch es sollte anders kommen. In der „Nebula Frost“ erwartete uns durchaus schöne, aber auch sehr anspruchsvolle Kletterei.


Dominik am Ausstieg der Headwall der Nebula Frost

In den schweren Längen hatte Dominik das Los des Vorsteigers, und schummelte sich über die für meinen Geschmack hart bewertete Plattencrux gut drüber. Offensichtlich liegt ihm solche Kletterei ganz gut, denn ich kams nicht mal im Nachstieg gscheid rauf 🙂


Piz Chiavazes am Sellapass / Südtirol

Unerwartet gabs wieder überdurchschnittlich warmes Wetter und wenig Schnee – das konnte für mich nur eines bedeuten: ab in die Dolos zur wirklich letzten Dolomitenabschlusstour für 2009. Für die Tofana war leider niemand zu finden, statt dessen nutzten Daniel und ich sein kurzes Zeitfenster, um eine grandiose Tour am Piz Ciavazes zu wiederholen – die „Via Zeni“.


Daniel in der genialen „Via Zeni“ (7)

Auch für uns war es die Einstandstour, und was für eine! Zwar ist die Tour mit den rund 200 Höhenmetern recht kurz, dafür wird viel geboten: Verschneidungen, Risse, Querungen… aber den fulminanten Abschluss bildet ein absolut ausgesetztes Dach, das in henkeliger Kletterei elegant überklettert wird.


die Bilderbuchverschneidung in der vorletzten Seillänge – einfach nur herrlich

Ein Topo zur Tour gibt es hier. Es machte sehr viel Spaß mit Daniel, und ich hoffe, dass noch viele gemeinsame Touren folgen werden! Dann startete wohl endgültig die Hallensaison, welche ich mit vielen lustigen Leuten mehrmals die Woche zelebriere, und somit meine Form etwas halten oder sogar steigern kann.


Skitourenopening in der Glocknergruppe – hier Julia am Fiegerhorn

Anfang Dezember gab es dann einen Wintereinbruch in meiner geliebten Heimat – Osttirol. Manuel, Julia und Stefan entschlossen sich auch kurzfristig nach Lienz zu kommen, womit wir eine lässige Runde waren und die Skitourensaison starten konnten.


Manuel & i am ersten Skitourengipfel in dieser Wintersaison – dem Fiegerhorn

Das Wetter war zwar nicht besonders schön angemeldet, aber die Schneeverhältnisse sollten halbwegs passen. Ziehmlich ungewohnt, mit den Ski statt den Seilen im Gepäck, gings Richtung Westen.


wir haben perfekte Abfahrtsbedingungen

Nicht zu viele Höhenmeter, südseitige Lage und eine gute Abfahrt – das sollte es werden, und wir hatten wieder mal mehr Glück als Verstand, als die Wahl aufs Fiegerhorn in der Glocknergruppe fiel.


die super Abfahrt über die „Greiwiesen“ bei ca. 25cm Pulverschnee

Als wir losgingen, trafen wir auf den Tembler Peter – mein ehemaliger Lehrer in der HTL, der mittlerweile die Adlersruhe am Glockner als Hüttenwirt führt und den Beruf des Bergführers wieder ausübt.


Rich, Dave, i & Julia hier beim Krampusumzug in Patriasdorf – kolt woars 🙂

Gemeinsam gings auf zum Gipfel, wo wir etwas länger blieben, um die herrliche Winterlandschaft zu genießen.


Naked on Top – hier am Marchginggele in den Villgrater Bergen

Nach unserem „Naked on Top“ Gipfelfoto, hatten wir eine perfekte Abfahrt über weite Pulverhänge! Abends schauten wir uns noch den Krampusumzug in Patriasdorf an, da Julia und Manuel so etwas ja nur vom Hörensagen her kannten.


wir hatten eine schöne Abfahrt vom Marchginggele

Die zweite Skitour aufs Marchkinkele in den Villgrater Bergen war dann beinahe auch so gut wie die am Vortag. Hier waren schon deutlich mehr Leute unterwegs.


super Bedingungen im steilen Gipfelhang

Allerdings hatten wir auch hier wieder perfekten Pulver und eine super Abfahrt. Das Tourengebiet Kalkstein ist wirklich was ganz Besonderes! Tags drauf lernten wir dann die Steine in den Lienzer Dolomiten genauer kennen 🙁


das winterliche Laserz

Zwar gabs ab der Dolomitenhütte genug Schnee, aber darunter holten wir uns doch einige ärgere Kratzer. Die letzte Skitour des Wochenendes sollte auf den Weissen Knoten beim Lucknerhaus führen. Am Parkplatz waren wir komplett alleine, was wohl auf den starken Schneefall zurück zu führen war.


i und Manuel „Naked on Top“ bei der Karlsbader Hütte in den Lienzer Dolomiten

Wir gingen im Schneegestöber hinein in die Nebelsuppe. Der Spur folgend machten wir bei Halbzeit dann aber Schluss. Es gab 0 Sicht beim Aufstieg und genauso wars dann auch bei der Abfahrt.


im Whiteout Richtung Weisser Knoten in der Glocknergruppe – nach der Hälfte drehten wir um

Dafür hatten wir auf Grund des starken Schneefalls aber zumindest eine herrliche Abfahrt über unverspurte Pulverhänge.


Daaaa wollten wir hin… es war ein geniales Skitourenopening!

Somit verlagert sich die Outdooraktivität wieder vom warmen Felsklettern hin zu den Skitouren und hoffentlich auch wieder dem Eisklettern. Der Winter kann kommen!

Ich möchte an dieser Stelle auch allen Beteiligten für das grandiose Bergjahr 2009 danken. Ich wünsche euch Gesundheit, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Wenn 2010 auch nur annähernd so gut wie dieses Jahr wird, kann nix mehr schief gehn 🙂

Fotos Hugga Wugga
Fotos Celjski Stub
Fotos Brahm

Fotos Johnny
Fotos The Wall

Fotos Nebula Frost
Fotos Via Zeni
Fotos Fiegerhorn
Fotos Marchginggele
Fotos Karlsbader Hütte
Fotos Weisser Knoten

Fotos Plitwitzer Seen

Linktip Topoguide Vol. II
Linktip „The Wall“

Kategorien: Geschichtln

4 Kommentare

Dominik · 21. Dezember 2009 um 10:53

naked on top rox! super bericht peter und danke für die blumen!! 😉 wünsch dir schöne feiertage daheim und komm gsund wieder

Steini · 21. Dezember 2009 um 14:30

hab i was verpasst ? seit wann is des „in“ sich auf gipfelkreuzen zu entblößen? PF und das im scheinheiligen Land Tirol 😀

super sachen! mi würd nur der tiefschnee zur verzweiflung bringen 😉

peter · 21. Dezember 2009 um 14:43

du muasch amol unter links / sonstiges auf „Naked on Top“ gehn 🙂 Des hot irgendwie jetzt schon Kultstatus 😀

Pulver is das allerfeinste zum Foan… wearsch schon segn! Geht das eine oder andere mal Halle im Weihnachtsurlaub?

lg Peter

Hermann · 19. Februar 2010 um 13:55

Hoi,
echt nette Bilder, nur kalt is dir nie oda? Wie gehts dir als „oide Bergziagn“ bei die „deppatn in wean“?
Wenn das liebe Geld nicht wäre… 😉
cu on the mounts
Hermann

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